Montag, 7. Oktober 2013

Im Salamanderwald

Wenn es regnet, grau, diesig und kühl ist, bleiben wir gerne zu Hause im Gemütlichen. Blöderweise bekommt man dann manchmal eine schlimme Melancholie. Darum ist es besser, sich in etwas Wasserfestes zu werfen und in den tropfenden Wald zu gehen. Dort kann man Wundersames entdecken. Und ganz plötzlich ist man mitten in einem Märchen. Das kann man sich dann später zuhause bei Kakao und Kuchen erzählen.





Gestern entdeckten wir den Salamanderwald. Er war voller Moos und Nadelbäumen und heisere Hexenstimmen wisperten unter den Hüten der Pilze. Ein Wald, in dem Feuersalamander normalerweise nicht leben. Trotzdem schlichen fünf Gesellen durch das regentriefende Moos und leuchteten grell aus dem Totholz. Sie waren dick gefressen von den unzähligen Schnecken, die selbst wiederum dick gefressen waren von den unzähligen Steinpilzen.





Todesmutig beugte ich mich über die glänzenden Lurche. Ganz nahe wollte ich sie mit der Kamera bannen. Ich hatte großes Glück, denn sie bedienten sich nicht ihrer Sekretdrüsen. Hier heraus können sie nämlich bis zu einem Meter weit ihr Gift spritzen. Es hätte mir in den Augen und auf der Haut gebrannt (so, wie es Kurt zwischen den Riesenlurchen in der Kanalisation im "Letzten Donnerstag" passiert). Vielleicht hätte es mich auch auf dämonische Art und Weise verwandelt. Man munkelt seit vielen Jahrhunderten so etwas.
Feuer löschen können Feuersalamder damit übrigens nicht. Darum macht es auch keinen Sinn, sie ins Feuer zu werfen.









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