Montag, 4. Februar 2013

Die Inspirationen einer Kinderbuchautorin

Es ist im Eifer des Lebens fast untergegangen und darum muss ich es jetzt noch einmal aufschreiben, besonders für mich selbst. Denn jeden Morgen eile ich an den Rechner, fahre ihn hoch, möchte eine entsprechende Datei öffnen und erst dann fällt es mir wieder ein: Ich habe das zweite Abenteuer meiner Helden Kurt, Sandro und die Prinzessin beendet! Das Manuskript ist längst beim Verlag und Mitte Februar beginnt das Lektorat.

Darum heute mal ein Post über Inspirationen. Dazu werde ich nämlich immer wieder befragt. Was inspiriert Sie?, fragen die Erwachsenen. Wie fallen dir diese Sachen ein?, fragen die Kinder.

Hier also einige Beispiele aus dem Internet, wo ich Bilder sah, die ich in meine Geschichten intergrierte. So etwas passiert natürlich nicht sofort und beabsichtigt. Stattdessen plumpsen die jeweiligen Eindrücke in einen riesigen Pool in meinem Gehirn und steigen dann irgendwann an die Oberfläche.



"Aber die Prinzessin sitzt alleine, weil bei ihr immer alles eine ganz genaue Anordnung haben muss. Wenn sie morgens kommt, öffnet sie ihren rosa Ranzen und legt ihre Bücher und Hefte auf den Tisch, jeden Tag exakt an die gleichen Stellen. Sie ruckelt und schiebt ihre Sachen so lange hin und her, bis alles ganz genau stimmt. Ich habe mal heimlich nachgeschaut, ob sie sich Markierungen auf den Tisch gemalt hat. Hat sie aber nicht. Die Stifte in ihrem Mäppchen sind alle exakt gleich lang. Sobald sie einen Stift benutzt hat, spitzt sie ihn sofort nach und die anderen auch, damit alle wieder dieselbe Länge haben. Wenn die Prinzessin sich verschreibt, flucht sie fürchterlich."
(aus: "Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet")



"Zusammen drehten wir das kleinste der schweren Holzboote um und schoben es ins Wasser. Es kam mir so vor, als starrten uns daraus Hunderte runder Augenpaare mit längstgeschlitzten Pupillen an. Obwohl ich mir gar nicht sicher war, ob Krokodile überhaupt längstgeschlitzte Pupillen haben.
„Was für Pupillen haben Krokodile eigentlich?“, fragte da die Prinzessin leise.
„Längstgeschlitzt“, antwortete Sandro.
Na, also!
„Glotzäugiger Buckelknöterich“, wisperte die Prinzessin."
(aus dem zweiten Abenteuer von Kurt, Sandro und der Prinzessin – bisher noch ohne Titel)



"Die Prinzessin senkte die Augenlider. Ich konnte es in diesem funzligen Dämmerlicht nicht genau erkennen, aber ich glaube, sie errötete. Also echt, dieser Typ schien sie irgendwie zu beeindrucken! Genau wie Mama! Aber Mama war eine Frau und Frauen war es vielleicht egal, ob einer eine Windel trug oder nicht solange er ein schönes Gesicht und Muskeln hatte. Aber die Prinzessin war doch noch keine Frau, oder? Ihr konnte doch so ein Schmierentheater mit Handkuss und Pipapo nicht gefallen!"
(aus dem zweiten Abenteuer von Kurt, Sandro und der Prinzessin)



Wie inspirierend dieser kleine Schildkröten-Punk ist!
Aber würden die Kids ein fünftes Buch annehmen, in dem irgendwelche seltsamen Kröten, Echsen oder Lurche vorkommen? Beim Durchzählen fiel mir das nämlich gerade auf.

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