Mittwoch, 9. November 2011

Want to be lost in lace et laine und will den Faden nicht verlieren


... ein Post (auch) über textile Ausstellungen.



Sie müssen es ja immer wieder versuchen.
Also fragt das Söhnchen einmal in der Woche, ob es ein mobiles Telefon bekommen könne, vom Taschengeld würde er es auch bezahlen (Ha! Das sind 1,50 die Woche.), und das Töchterchen schmeichelt leise um ein Facebook-Account.
Ich erzähle von der erschreckenden Studie, dass 30 % der Kinder und Jugendlichen nicht mehr am sozialen Leben teilnehmen, weil sie nicht mehr raus gehen, sondern nur noch am Computer hocken und ein virtuelles Pseudo-Leben führen.
"Machst du doch auch oft", sagt das Söhnchen und hat nicht Unrecht.
"Aber ich bin analog aufgewachsen und ich weiß, wie sich die Dinge in echt anfühlen. Viele Jugendliche reden ja wie alte Hasen über Dinge, die sie außer auf dem Bildschirm noch nie gesehen, geschweige denn mit allen Sinnen erfahren haben. Irgendwann brauchen wir nur noch Augen und Finger, ein bisschen Gehirn und ein paar kleine Innenohren. Wie sähe das denn aus? (Werde mal den geliebten Mann um eine entsprechende Zeichnung bitten.)
Ich werde immer alles machen, was ich im Leben machen kann. Nur in die Dinge, die ich aus irgendwelchen Gründen nicht in echt erleben darf, in die träume ich mich via Rechner!" Ich weiß, dass meine Stimme dabei lauter wird.
"Ist ja in Ordnung", sagt das Töchterchen beschwichtigend, "ich will ja gar kein Facebook-Account mehr."
Na, also.
Und hier zwei dieser Dinge, in die ich mich jetzt hinein träume, weil ich da nicht hinfahren kann.



In Paris im Maison du Danemark läuft noch bis zum 19. November die Ausstellung "Maille - Art en Laine (Masche - Kunst in Wolle)".



Derweil man sich in Bermingham, UK, in Spitzen verlieren kann. Die Ausstellung "Lost in Lace" läuft noch bis Februar 2012.

Solange läuft auch noch im Heimatstädtchen die wirklich sehenswerte Ausstellung "Entlang des Fadens" - hier mein Post zur Vernissage.

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