Donnerstag, 21. Juli 2011

Biarritz - die Schöne




Vom unbedeutenden Walfangdorf über eine kaiserliche Residenz zur Hauptstadt des Charlston und schließlich, nachdem die mondäne Zeit in den 1960ern ihr Ende fand, zur Surfhochburg Europas - die Geschichte dieser maroden Schönen in einem Satz. Atemberaubend und immer wieder einen Besuch wert und darum ein Klassiker eines jeden Atlantikküstenurlaubs.
Meine Tipps:



Das Musee De La Mer anschauen - innen und außen. Ein wunderschöner Bau der Belle Epoque (Art Deco) auf einem Felsen gelegen. Allein der Weg dorthin ist traumhaft: verschlungene Wege, zerklüftete Felsen, riesige Hortensien, Ausblicke auf die See, Wellenbrausen.
Im Inneren tummelt sich die heimische Atlantik-Welt - charmant und spannend ohne "Sea Life" Allüren.




Einmal am Grande Plage entlang spazieren und den Surfern zuschauen. (Selber bin ich hier noch nicht ins Wasser gegangen, nachdem mir vor Jahren einmal ein relativ bestimmt auftretender local erklärte, ich hätte in diesen Wellen nichts zu suchen.)



Nun ja, dann kauft man sich eben ein Eis und läuft an der Wasserkante entlang, am Casino vorbei, das ich noch als finstere Ruine erinnere und in dem sich heute Läden, Restaurants und das öffentliche Schwimmbad befinden ...




... bis zum Hotel Le Palais, die ehemalige kaiserliche Residenz. Zu gern würde ich dort einmal auf der Terrasse sitzen und speisen. Oder wenigstens einen Kaffee trinken. Na, muss nicht sein.
Für das Geld kann man sich stattdessen ein paar Macarons holen. Die sind einfach köstlich. Es gibt sie in den eleganten und duftenden Törtchen- und Schokoladenläden, von denen Biarritz einige zu bieten hat. Dazu lohnt ein Abstecher in die Seitenstraßen, es müssen nicht unbedingt die prominenten Chocolatiers "Henriet" oder "Maison Adam" sein. Können es aber.



Macarons sind super köstlich und es gibt sie in unzähligen Geschmacksrichtungen. Die Hülle (Baiser-Keks-manchmal mit Nuss) knackt außen zart, ist weich im Inneren und die Creme schmilzt auf der Zunge. Vielleicht erscheint dem einen oder der anderen 1 Euro für einen kleinen Keks recht deftig - doch es lohnt!



Im alten Hafen (Allée Port de Pêcheurs) gegrillte Sardinen essen. Der alte Hafen ist sowieso mein Lieblingsplatz in Biarritz. Es gibt hier ein Fischrestaurant "Chez Albert". Vor vielen Jahren aßen wir dort einmal den besten Fischeintopf der Welt. Er kostete unsere gesamte Urlaubskasse der nächsten Woche. Darum geht man lieber zum Fischgrill nebenan. Dort kann man sitzen, kleine dümpelnde Boote anschauen oder den Tauchern aus dem nahegelegenen Tauchclub dabei zusehen, wie sie sich aus ihren Anzügen schälen. Die Kinder sprangen bei Flut einmal von einer 7 Meter hohen kleinen Brücke, nachdem sie zuvor auf den Hafenmauern diesen hüpfend umrundet hatten. Ihnen machte es Spaß, mir war ganz elend vor Sorge. Seit Neuestem gibt es noch eine winzige Weinhandlung mit Tapas Bar. Hoffentlich überlebt sie länger als der kleine Edelstein- und Muschelladen, der dort vorher war. Über dem Ganzen weht eine leicht fischige Hafenbrise. Romantisch.




Übrigens ist das Parkhaus am Grande Plage gruselig, da werde ich nie wieder reinfahren - wir haben aber immer von Anglet kommend irgendwo in der Nähe des Le Palais einen Parkplatz gefunden.

Vielleicht fährt ja jemand hin. Der möge von mir grüßen.

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